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    Violetta - Mandra Mea

    "Um das Projekt von VIOLET abzugrenzen, erscheint es unter dem Namen VIOLETTA ..." Wie? Wer? Genau!
    Offenbar verbirgt sich hinter VIOLET eine Musikgruppe der schwarzromantischen Art, seineszeichens mit "Medieval Dark Wave" benannt - dement-sprechend sind die Interpretationen der Stücke auf "Mandra Mea". Das muss aber prinzipiell nichts schlechtes bedeuten. Dem Rezensenten erscheint die Auswahl der Stücke etwas inhomogen - so finden sich neben einem Stück deutschem Minnesangs (Winter) und einem langen Stück des bekannten "Komponisten" und Musiktheoretikers Perotin auch sephardische und rumänische Lieder, wiederum gemischt mit Machaut und Llibre Vermell. Ein Kessel Buntes durchweg in dem Genre entsprechender Manier düster-melancholisch interpretiert.

    Insgesamt mangelt es dem Album etwas an kreativer Energie. So bringt der Einsatz diverser Perkussions-Instrumente erstaunlicherweise wenig Abwechslung - jedes Stück scheint mit dem gleichen Beat unterlegt. Auch die anderen Instrumente - wenngleich auch sauber und handwerklich gut eingespielt - lassen Spielfreude vermissen.

     

    Mag sein, dass dies der Herkunft von VIOLETTA geschuldet ist - dem Rezensenten ist die Vielfalt der an sich sehr unterschiedlichen Stücke zu gleichförmig interpretiert.

    Und doch - trotz aller Kritik: erfreulich, dass es noch Gruppen gibt, die sich mit mittelalterlicher Musik beschäftigen ohne dabei in martialisch-mystischen Düstermetal verfallen zu wollen. Die Gruppe sollte sich ruhig etwas mutiger zu seiner getroffenen Auswahl der Stücke, deren Art der Interpretation und der dazu nötigen Recherche bekennen und sich nicht hinter selbstironisch wirkenden Kommentaren im Booklet verstecken. Gewisse interpretatorische Anleihen bei ESTAMPIE lassen sich nicht verleugnen aber VIOLETTA kann einen eigenen Weg sicher noch weiter ausbauen.

    Ich denke "Mantra Mea" wird seine Hörer und Fans finden. Jedenfalls hat VIOLETTA das Potential zu durchaus ernsthaften Produktionen (mu).

    Schließlich möchte sich der Rezensent noch erlauben, darauf hinzuweisen, das das Stück "Quant ay lo mon consirat" nicht im Llibre Vermell de Montserrat zu finden ist, sondern einem anonymen Trouvere zugeordnet wird.

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